Zusammenfassung

In dieser Arbeit wird ein Ansatz zur wissensbasierten Bilddeutung untersucht und exemplarisch implementiert. Dieser Ansatz basiert auf der schrittweisen wissensbasierten Planung und Ausführung von Bilddeutungsoperationen. In diesem Ansatz wird ein Konfigurationssystem verwendet, der auf einen Ziele/Operatoren-Modell basiert [Paulo95], um eine Zusammensetzung von Bilddeutungsverfahren zu erstellen, die für die Deutung eines bestimmten Bildes geeignet ist.

Dafür greift dieses Konfigurationssystem auf Wissen über Bilddeutungsverfahren und Wissen über mögliche Bildinhalte zu. Der Konfigurierer liefert, basierend auf Wissen über Bilddeutungsverfahren, deren Parametrierungs- und Zusammensetzungsmöglichkeiten, Bildbegleitinformation und in einer speziellen Wissensbasis repräsentierte mögliche Bildinhalte eine an ein konkretes Bild angepaßte korrekte Zusammensetzung von Bilddeutungsverfahren und deren Parametersetzungen. Anschließend überwacht das System die Durchführung des Bilddeutungsprozesses und führt eventuelle erforderliche Änderungen der Parametersetzungen durch.

In diesem Ansatz wird zusätzlich zu dem für die Konfiguration notwendigen Wissen über die Bilddeutungsverfahren, spezielles Wissen über die Domäne der in dem Bild enthaltenen Objekte verwendet. Dieses Wissen wird in diesem Ansatz Domänenwissen genannt und stellt Wissen über anwendungsdomänen- und bilddeutungsrelevante Charakteristika der in dieser Domäne befindlichen Objekte und deren Beziehungen zueinander dar. Dieses Wissen dient hauptsächlich zur Erstellung von Plausibilitätstests über die Resultate einer Bilddeutung.

Diese Plausibilitätstests werden mittels Erstellung und Auswertung von Erwartungen über mögliche Bildinhalte durchgeführt. Einige dieser Erwartungen dienen nur zur Überprüfung der durchgeführten Bilddeutungsschritte, andere dienen zusätzlich zur Steuerung der Bilddeutung durch die Festlegung von Untersuchungszielen oder regions-of-interest.